Wer war Theodor-Storm

Theodor Storm, (1817-1888), war einer
der bedeutendsten Schriftsteller
der deutschen Literatur und einer der
führenden Vertreter des poetischen
Realismus in der deutschen Dichtung.

Am 14. September 1817 wurde Theodor Storm als Sohn eines Advokaten in Husum geboren.
Auch er entschied sich für ein Jurastudium, studierte in Kiel und Berlin und ließ sich später als Advokat in seiner Heimatstadt nieder. 1844 verlobte er sich, überraschend für seine Familie, mit seiner Cousine Constanze Esmarch aus Segeberg, die er zwei Jahre später 1846 heiratete.

Doch bald darauf verliebte er sich leidenschaftlich in die neunzehnjährige Senatorentochter Dorothea »Do« Jensen, die aber – obwohl sogar eine Ehe zu dritt in Erwägung gezogen wurde – schließlich entsagte und Husum verließ. Erst nach dem Tod seiner Frau Constanze im Jahr 1865, der ihn in eine schwere Lebens- und Schaffenskrise stürzte, entstand eine gemeinsame Verbindung; 1866 heiratete Theodor Storm seine frühere Geliebte Dorothea Jensen.

1853 verlor er nach der Einnahme Schleswigs durch Dänemark sein Amt und zog daraufhin nach Potsdam und Heiligenstadt, wo er im Gerichtsdienst tätig war. 1864 kehrte er in das mittlerweile zu Preußen gehörende Husum zurück. Von 1874 an war er hier als Oberamtsrichter tätig . Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Hademarschen (heute ein Teil Hanerau-Hademarschens im Kreis Rendsburg-Eckernförde), wo er am 4. Juli 1888 starb.

Insbesondere Eduard Mörike, Joseph von Eichendorff und Heinrich Heine, alles Schriftsteller der Spätromantik, wurden Storms literarische Vorbilder. Freundschaftliche Beziehungen und regen Briefwechsel pflegte er mit Mörike, Theodor Fontane, Gottfried Keller, Paul von Heyse sowie mit dem russischen Literaten Iwan Turgenjew. 1843 erschienen Storms frühe Gedichte in dem Band Liederbuch dreier Freunde, das er mit seinem Schulfreund Theodor Mommsen und dessen Bruder Tycho publizierte. Hier kommt seine Enttäuschung über die Abweisung durch Berta von Buchau zum Ausdruck, der er einen Heiratsantrag gemacht hatte.

85 Novellen verfasste er seit den fünfziger Jahren. Die vergangenen glücklichen Kinderjahre verarbeitet er in der nostalgisch-melancholischen Stimmungsnovelle Immensee (1850). Immer wieder gab er seinen Vorstellungen von Liebe und Natur sowie seiner innigen Beziehung zur norddeutschen Heimat Ausdruck.

In späteren Werken griff er zunehmend gesellschaftliche Fragen und psychologische Aspekte auf, zum Beispiel Im Schloß (1861), Pole Poppenspäler (1874), Carsten Curator (1878), Ein Doppelgänger (1887, Ein Bekenntniss (1887) oder Aquis submersus (1876). Seine berühmteste Novelle wurde Der Schimmelreiter (1888), die in seinem letzten Lebensjahr erschien. Die Erzählung, die mehrfach verfilmt wurde, beschreibt das Scheitern des ehrgeizigen jungen Deichgrafen Hauke Haien gegenüber den Naturgewalten.